Die dritte Rauhnacht – 27.12.
Herzlich Willkommen zu unserem dritten Reisetag. Schön, dass Du wieder mit dabei bist.
Wie fühlst Du Dich? Hast Du Dir Notizen zu Deinen Träumen oder Impulsen der gestrigen Rauhnacht gemacht?
Wenn Du bereit bist, dann starten wir mit unserem dritten Reisetag.
Los geht’s:
Die Nacht vom 27.12. auf den 28.12. ist die dritte Rauhnacht. Sie steht symbolisch für den März des kommenden Jahres.
Es geht heute um Liebe, insbesondere Nächstenliebe, und um die Nahrung, die wir zu uns nehmen. In der Kirche wird am 27.12. der Tag des Johannes, dem Apostel und Evangelisten, gefeiert. Jesus vertraute ihm in seinen letzten Lebenszügen seine Mutter an. Man versuchte Johannes zu vergiften, doch dies gelang nicht. Zu Ehren des Apostels Johannes wird daher am 27.12. in der Kirche Wein geweiht.
Wenn Du magst, überlege einmal wie Du Dich in Deinem Alltag ernährst. Was tust Du Deinem Körper Gutes? Die Weihnachtsfeiertage darfst Du bei Deinen Betrachtungen gern ausnehmen, denn ja, ich denke wir essen in diesen Tagen alle etwas mehr und auch nicht unbedingt das, was wir täglich essen würden. Meine letzten Tage waren zumindest von viel zu fettigem und kohlenhydratreichem Essen geprägt. Und ich merke, wie sich dieses Essen nun auf meinen Hüften absetzt und auch mein Hautbild verändert. Doch in meinem normalen Alltag kommen andere Lebensmittel auf den Tisch. Allerdings fällt es mir super schwer die Finger von Schokolade und Kuchen zu lassen. Und wie ist es bei Dir?
„Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst.“ Aus diesen alten Überlieferungen dürfen wir uns für heute mitnehmen, dass wir uns für uns und andere einsetzen und unser Inneres öffnen dürfen. Wie setzt Du Dich für Dich und andere ein? Gibt es eine Situation, wo Du nicht reagiert hast obwohl Du es gern getan hättest? Wie oft tust Du Dir selbst etwas Gutes? Wann hast Du das letzte Mal jemand anderem geholfen? Gibt es vielleicht jemanden in Deiner Umgebung, dem Du etwas Gutes tun möchtest? Möglicherweise gibt es auch jemanden, den Du noch nicht verstehst und Du möchtest mehr von dieser Person erfahren. Bist Du ehrenamtlich tätig? Schau gern einmal hin, wenn Du magst, welche Gedanken Dir in den Sinn kommen und wie Du dich damit fühlst. Wenn Du ein negatives Gefühl hast, was kannst Du tun um es zu verbessern? Oftmals habe ich Angst mich mit negativen Gefühlen auseinander zusetzen. Doch gleichzeitig weiß ich, dass es mir hilft mich weiterzuentwickeln und gute Entscheidungen in der Zukunft zu treffen. Mir persönlich hilft es dann Spazieren zu gehen oder zu meditieren. Lass Dich also nicht von diesen Gefühlen aus Deiner Mitte bringen. Wenn Du magst, akzeptiere, dass alle Gefühle da sein dürfen und gefühlt werden möchten. Nimm Dir die Zeit, die Du brauchst. Und wenn Du soweit bist, dann lade ich Dich ein, einmal stolz auf Dich zu sein. Schau Dir an, was Du in Deinem Leben schon gemeistert hast und wie toll Du geworden bist.
Übrigens werden auch in den keltischen und germanischen Sagen in dieser Rauhnacht Getränke an die Götter wie z.B. an Odin (Wotan) gereicht. Hier wurde meistens Met, ein Honigwein, oder Bier gereicht, welche mit aphrodisierenden oder psychoaktiven Pflanzen versetzt waren. Diese sollten die Kreativität fördern und die Inspirationen fließen lassen.
Bevor Du jetzt vielleicht voller Tatendrang loslegen möchtest und Deiner Kreativität Ausdruck verleihen willst, hier noch ein kleiner Hinweis, welche „Verbote“ in dieser Zeit gelten. Wasche keine Wäsche. Die meisten Menschen, die ich kenne, halten sich daran keine Wäsche zu waschen und draußen aufzuhängen, damit sich umherirrende Geister nicht darin verfangen. Meine Mutter hat dieses Verbot für sich etwas aufgeweicht und bezieht es nur auf große Wäschestücke wie Tischdecken und Bettwäsche. Und auch der Zeitraum ist bei ihr nur vom 24.12. bis zum 01.01. begrenzt. Ich denke, dass manche Dinge dem heutigen Leben angepasst werden dürfen, denn wir waschen unsere Wäsche ja nicht mehr mit Waschbrett im eisigen Fluss. Und nicht in jedem Haushalt ist es möglich fast zwei Wochen keine Wäsche zu waschen. Aber vielleicht kann man es auf das nötigste begrenzen.
Man soll in der Zeit der Rauhnächte auch keine schweren Arbeiten verrichten. Es ging ursprünglich auch um den Schutz des Körpers, dass dieser sich bei den eisigen Temperaturen nicht verletzt. Verletzungen, Krankheiten oder zu wenig Kraft waren vor hunderten von Jahren sehr gefährlich für unsere Ahnen. Es konnte ihren sicheren Tod bedeuten.
Und eine dritte Sache sollte vermieden werden: unerledigte Angelegenheiten ins neue Jahr mitnehmen. Vielleicht hast Du es in den Tagen vor Weihnachten gemerkt. In meinem Umfeld zumindest haben viele Menschen noch versucht, Dinge zu erledigen oder auf den Weg zu bringen, die sie das ganze Jahr nicht geschafft haben. Bist Du in der Vorweihnachtszeit eher gestresst vom Geschenke besorgen, Treffen zu Weihnachtsfesten und auf den Weihnachtsmärkten sowie Vorbereiten der Feiertage? Oder ist bei Dir alles ganz entspannt? Du darfst in dieser Zeit der Rauhnächte gern noch unerledigte Aufgaben beenden, wenn es sich für Dich gut anfühlt.
Zum Räuchern empfehle ich Dir in dieser Rauhnacht Weihrauch, Wacholder, Kastanie, Orangenschale. Die Kastanie ist ein sehr starker Baum. Die Früchte geben Schutz und Kraft. Die Kastanie steht für Bewegung, insofern gehe heute gern Spazieren und unterstütze Deinen Venen dabei kräftig zu bleiben. Die Kastanie steht auch für Fülle, Reichtum und Gesundheit.
Nun möchte ich wieder eine Karte für die heutige Rauhnacht ziehen. Wenn Du ein eigenes Kartenset hast, darfst Du dieses gern für Dich nutzen. Wenn nicht, kannst Du entweder den hier aufgeschriebenen Impuls verwenden oder vielleicht begegnet Dir heute oder morgen Vormittag ein Spruch, der dich im Herzen berührt. Dann nimm diesen gern für Dich an.
Aus irgendeinem Grund sind mir heute zwei Karten in die Hände gefallen. Die erste Karte ist die Baumkarte der Lärche: „Ich erfreue mich an meiner Einzigartigkeit und gehe meinen Weg auf meine Weise“. Die zweite Karte ist die Baumkarte der Hainbuche: „Voller Schwung wirke ich aus meiner Mitte heraus. Ich lebe in meinem eigenen, natürlichen Rhythmus.“
Notiere Dir auch gern in dieser Nacht Deine Träume oder Impulse, die Du im Laufe des Tages für Dich wahrgenommen hast. Im nächsten Jahr kannst Du dann auf Deine Notizen zurückgreifen. Entweder am Anfang des jeweiligen Monats, um Dir die Impulse wieder ins Gedächtnis zu rufen. Oder am Ende des Monats, um zu sehen, welche Eingebungen sich bewahrheitet haben.
Ich freue mich, Dich morgen Mittag wieder auf meiner Seite begrüßen zu dürfen und mit Dir in die vierte Rauhnacht zu reisen.
Ich hoffe Dir hat dieser Beitrag gefallen. Wenn ja, würde ich mich über das Teilen meiner Webseite und/oder Dein Feedback sehr freuen. Wenn Du Fragen hast oder Dir einen Beitrag zu einem bestimmten Thema wünschst, dann schreibe mir gern. Ich biete nächste Jahr auch wieder meinen Kräuterkurs für die Rauhnächte an. Wenn Du mehr über die magische Wirkung der Kräuter erfahren möchtest, dann melde Dich gern an.
Herzliche Grüße
deine Kräuterfee